Ev. Kirchengemeinde - Geiß-Nidda - Stadtteil von Nidda

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Kirchengemeinde Geiß-Nidda und Bad Salzhausen
Pfarrer
Alexander Starck

Telefon 06043 2397
kirchengemeinde.geissnidda-salzhausen[ät]ekhn.de
kirche.geiss-nidda.de



GOTTESDIENSTE
In der Regel:
Sonntag 9.45 Uhr Ev. Kirche Geiß-Nidda, Kirchgasse 8 oder in Bad Salzhausen, Kurallee
(Bitte beachten Sie die Aushänge in den Schaukästen)

Die Kirche zu Geiß-Nidda wird urkundlich 1232 zum ersten Mal erwähnt. Zwei Jahre zuvor taucht der Name des Patrons Nikolaus in einer Votiv-Schrift im Zusammenhang mit Elisabeth von Thüringen auf, deren Verfahren zur Heiligsprechung im Gange war. Die Kirche wurde 1234 vom Kloster Fulda als Besitz beansprucht, 1336 vom Bistum Mainz verwaltet und gehört seit Einführung der Reformation 1527 im Landgrafentum Hessen zur Evangelischen Kirche. Sie gehört nicht nur zu den wenigen gotischen Kirchen in Oberhessen[1], sondern ist für eine Dorfkirche außergewöhnlich aufwändig gestaltet. Warum dies so ist, darüber konnte bislang keine Antwort gefunden werden. Bei der Renovierung 1993 wurde versucht, die gotischen Elemente, die durch spätere Einbauten (Emporen, Kanzel) an Wirkung verloren hatten, wieder zur Geltung zu bringen – auch durch das Wagnis der Farbgebung.
Bauphasen

Die Kirche in Geiß-Nidda entstand in neun Bauphasen und wurde mehrfach renoviert:
Gesichert ist die Datierung 1205 für den Bau des Turms mit zwei Geschossen, das zweite mit Rundbögen als Klangarkade versehen. Die Westseite des Turms diente als Eingang, der östlich in einer Türöffnung zum Kirchenraum hin seine Fortsetzung fand (diese Türe ist mittlerweile zugemauert).
Um 1215 wurde der Turm um ein weiteres Geschoss mit Rundbögen erhöht.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird gen Osten eine dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet, deren hervortretende Strebepfeiler Kennzeichen frühgotischer Bauweise sind. Der Turm befindet sich nicht (mehr) in der Mittelachse, woraus geschlossen wird, dass die Basilika ein vergrößerter Neubau war, der einen schmaleren Vorgängerbau ersetzte. Der Eingang von Norden her erhielt ein spitzbogiges Portal.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde ein Chor erbaut und ihm gen Norden anschließend ein Sakristeibau angegliedert.
Der Chor wurde bis 1367 durch einen neueren Bau ersetzt.
Der Turm erhielt 1445 eine achteckige Spitze mit vier Giebeln.
Das Gewölbe im Mittelschiff wurde um 1500 fertiggestellt.
Um 1570: Verlegung der Glockenstube im Turm.
1710 wurde im Zuge der Renovierung der Dachstuhl erneuert.

Renovierungen
Weitere Renovierungen nach 1710 datieren in die Jahre 1895 (Ausbau der Seitenemporen; Umbau der rechteckigen Fenster in Haupt- und Seitenschiffen in spitzbogige; Anfertigung eines Kirchenfensters und der Kirchenbänke für den Innenraum: die Bänke und das Fenster wurden im Zuge der Renovierung 1993 in die örtliche Friedhofskapelle eingebaut), 1959, 1991 (Heizung) und 1993. Die zweimanualige Orgel, im Mittelschiff vor der Wand des Westturms montiert, wurde 1994 generalüberholt; sie ist die fünfte seit etwa 1700.

Baukunst
Der harmonische Gesamteindruck der Kirche wird bestimmt sowohl durch die breiten Gurtbögen, die die Joche der kleinen, gleichwohl dreischiffigen Basilika voneinander als auch die Scheidbögen, die das Mittelschiff trennen. Die Rundpfeiler mit ihren für das 12./13. Jhd. gebräuchlichen Kapitellen wirken auch durch die Farbgebung, für die man sich bei der letzten Renovierung 1993 entschieden hat. An Bauschmuck innerhalb der Kirche sind zu nennen:
Das frühgotische Eingangsportal (aus konservatorischen Gründen in den Innenraum an die Westwand im Südschiff verbracht). Die Darstellung des Figurentympanons ist ungewöhnlich: Christus am Kreuz im Zentrum, rechts daneben, dem Betrachter zugewandt, steht dort, wo sonst Johannes, der Jünger Jesu, erscheint, eine Gestalt im Messgewand, die an die Darstellung eines Klosterabtes erinnert, in Heiligenmanier, wohl der Hl. Nikolaus (s. oben: Erwähnung in der Heilungsakte), rechts davon kniend eine Stifterfigur, links vom Kreuz, dort, wo sonst eine der drei Marien (Joh 19,25 EU) steht, eine Gestalt, dem Gekreuzigten zugewandt, mit Trauergestus. Sie dient offenbar als Identifikationsfigur für die in die Kirche Eintretenden. Die weitere Bestimmung dieser Figur ist unklar. Es könnte sich, der Kleidung nach, auch um einen Mönch handeln, sodass die beiden Gestalten neben dem Kreuz die klösterliche Verwaltung widerspiegelten.
Die fünf Schlusssteine im Gewölbe (von Ost nach West): Im Chorraum Haupt Christi (Eph 1,22 EU) und ein nimbierter Vogel mit Schriftband in den Klauen (Adler: Symbol des Evangelisten Johannes), im Mittelschiff Opferlamm (Offb 5,12 EU), ein Ring mit lateinischer Inschrift (übersetzt und ausgeschrieben: „Im Jahre des Herrn 1500 unter dem Pfarrer Nicolaus Scriptoris“) sowie eine Rosette.
Die gotischen, zweiteiligen Maßwerkfenster im Chor, wobei 1867 eine Glasmalerei im Mittelfenster[7] hinzukam: Petrus, Johannes und Paulus.
Um 1450: Skulptur des Hl. Sebastian, die im Turm gefunden, ab 1890 in der Sakristei aufbewahrt und bei der Renovierung der Kirche (1993) restauriert und im nördlichen Seitenschiff platziert wurde.
Um 1500: Eine Madonnaskulptur im Mittelschiff/Westwand (über ihr wurde die Orgel eingebaut).
1660: Der Taufstein an der Schwelle zum Chorraum.
Quelle: wikipedia


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